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Ziele dieser Seiten

Es gibt wahrlich schon eine ausreichende Zahl deutschsprachiger Seiten, die sich der Debatte um Schöpfung und Evolution annehmen, wie sie von einer eigentlich verschwindend kleinen Zahl von Menschen vertreten wird, die zum überwiegenden Teil zum evangelikalen Spektrum christlicher Gruppen (und in einem Fall zu den Zeugen Jehovas) gehören.

Darüber hinaus ist z.B. der Wikipedia-Artikel zum Thema „Intelligent Design“ recht ausführlich und zudem noch sehr sachlich geschrieben.

Außerdem könnte man nicht ganz zu Unrecht die Frage stellen, ob so viel Aufmerksamkeit für eine unbedeutende1) und zudem noch (wissenschaftlich) irrelevante2) Ansicht gerechtfertigt ist. Schließlich ist es nicht Aufgabe der Wissenschaften, sich mit jeder (letztlich unwissenschaftlichen) Kritik an ihren Thesen zu beschäftigen.

Nur noch einmal zur Sicherheit: Diese Seite liefert keine Kritik der Evolution, wie der Name vielleicht vermuten ließe, sondern im Gegenteil eine kritische Auseinandersetzung mit der an die Evolution herangetragenen Kritik.

Darstellung evangelikalen Denkens

Zunächst einmal: Natürlich ist es nicht Ziel der Seite, umfassend die evangelikale Theologie auszubreiten. Das wäre alleine schon aufgrund der Zerrissenheit der evangelikalen Szene unmöglich. Zudem ist die evangelikale Theologie viel zu umfangreich, als daß sie sich – zumal noch von einem Laien auf diesem Gebiet – hier auch nur ansatzweise erschöpfend darstellen ließe.

Ziel dieser Seiten ist allerdings, die spezifischen Aspekte einer evangelikalen Theologie und davon beeinflußten Denkens, die zu einer Fundamentalopposition gegen Evolution3) führen, darzustellen.

Der Vorteil des Autors besteht darin, daß er dieses Denken aus eigener jahrelanger Erfahrung kennt (vgl. den „Haftungsausschluß“) und deshalb die Gründe und Argumente dieser Fundamentalopposition nachzeichnen kann. Die Idee dabei ist, dieses Denken nachvollziehbar (wenn auch nicht verstehbar) zu machen und zu zeigen, warum entsprechende theologische oder Glaubensgrundsätze zu einer fundamentalen Ablehnung der Evolution und schließlich zu einer vollständigen Dialogunfähigkeit mit den Wissenschaften führen können.

Kritik der evangelikalen Evolutionskritik

In einem zweiten Schritt wird die von evangelikaler Seite aus vorgebrachte Fundamentalkritik an der Evolution von einem naturwissenschaftlichen Standpunkt aus kritisch beleuchtet und die Unhaltbarkeit ihrer Aussagen sowohl aus naturwissenschaftlichen als auch aus wissenschaftstheoretischen (und letztlich philosophischen)4) Gründen aufgezeigt.

Wichtig ist mir dabei eine Herangehensweise ohne Polemik5) und Vorverurteilung. Leider ist die Debatte häufig von beiden Seiten aus emotional oder zuweilen auch ideologisch gefärbt. Zumindest die Emotionalität läßt sich für beide Seiten nachvollziehen.6)

Abgrenzung

Es gibt auch ein paar Dinge, die ich explizit als Zielstellung dieser Seiten ausschließe, vgl. dazu auch den „Haftungsausschluß“.

Diese Seiten werden die aufgeworfene Thematik niemals umfassend oder neutral behandeln können. Dazu fehlt mir die Zeit und die Kompetenz.

Weiterhin möchte ich keinen Versuch unternehmen, Evolution und christlichen Glauben zu „harmonisieren“. Das bedeutet nicht, daß es nicht möglich ist, gläubig zu sein und gleichzeitig Wissenschaft zu betreiben und von der Faktizität der Evolution im hier genannten Sinne überzeugt zu sein. Allerdings ist der Autor dieser Seiten aufgrund eigener Erfahrung der Ansicht, daß eine Harmonisierung von „bibeltreuem“ Christentum und Evolutionsgedanken aufgrund ihrer diametral entgegengesetzten Grundprämissen unmöglich ist. Siehe dazu auch den Essay "Evangelikale Evolutionskritik und Evolutionsbiologie sind wechselseitig nicht dialogfähig".

Schließlich liegt es mir fern, Menschen von Standpunkten zu überzeugen oder abzubringen.7) Genausowenig handelt es sich bei diesen Seiten um eine „Abrechnung“ mit evangelikalen Standpunkten.8)

Da ich überzeugt davon bin, daß Wissenschaft und Glaube per se nicht im Widerspruch zueinander stehen9) und daß die Wissenschaften per se keine Aussagen über die Existenz oder Nichtexistenz höherer Wesen machen10), läßt sich aus dem auf diesen Seiten Geäußerten auch kein Rückschluß auf die Position ihres Autors zu Glaubensfragen ziehen. Jeder, der das trotzdem versucht, sei entsprechend gewarnt: Er wird enttäuscht werden.

1)
bezogen auf die Zahl und die Qualifikation ihrer Vertreter
2)
Man könnte statt „irrelevant“ auch sagen, daß diese Fundamentalkritik der Evolution durch ihre Verletzung grundlegender wissenschaftlicher Standards unwissenschaftlich ist.
3)
Der Begriff „Evolution“ wird hier in seiner allgemeinsten Bedeutung verstanden: als Abstammung allen Lebens von einem gemeinsamen Vorfahren
4)
Selbstverständlich gehört die Wissenschaftstheorie selbst als Teildisziplin zur Philosophie. Allerdings geht die Kritik insofern tendenziell noch einen Schritt weiter, als daß sie versucht, die philosophischen Implikationen des Glaubensselbstverständnisses derer, die die hier thematisierte evangelikale Spielart der Fundamentalkritik an der Evolution vertreten, darzustellen und herauszuarbeiten, daß ihre Vertreter sich dessen meist nicht bewußt sind und deshalb auch keine ausreichend reflektierte Basis für ihr theologisches Fundament haben. Siehe hierzu insbesondere den Essay "Das, was gesagt ist" - Überlegungen zu den Grundlagen der Hermeneutik.
5)
Als Polemik werte ich z.B. manche Aussagen von Richard Dawkins, wie die, daß „kein vernünftiger Mensch“ heute noch an der Evolution zweifele. Auch wenn ich seiner Aussage grundsätzlich zustimmen kann, daß es aus wissenschaftlicher Sicht keinen Grund gibt, an der Tatsache einer gemeinsamen Abstammung allen Lebens zu zweifeln, empfinde ich die provozierende Formulierung als nicht hilfreich und zielführend. Andererseits kann ich nachvollziehen, woher diese Polemik kommt, insbesondere im Licht des missionarischen Eifers, den mancher evangelikale Kritiker (insbesondere in den USA) an den Tag legt.
7)
Aus eigener Erfahrung bin ich mir bewußt, daß die meisten Protagonisten dieser Debatte ihre festen Positionen bezogen haben und ein ernsthafter, wechselseitig fruchtbarer Dialog aus unterschiedlichen Gründen (quasi) unmöglich ist.
8)
Wenn einzelne durchaus kritische Aussagen zu bestimmten evangelikalen Aussagen so verstanden werden, dann ist das ein (bedauerliches) Mißverständnis.
9)
Das gilt, wie aus dem oben gesagten und der insgesamt hier behandelten Thematik eindeutig hervorgeht, nicht für eine spezielle Ausprägung von Glauben, wie sie von den Vertretern einer evangelikalen Fundamentalkritik an der Evolution vertreten wird.
10)
Inwieweit einzelne Wissenschaftler für sich persönlich in dieser Hinsicht anderer Ansicht sind, ist eine Frage der persönlichen Überzeugung. Sicherlich kann man seinen Atheismus auf die Wissenschaft stützen oder mit wissenschaftlichen Erkenntnissen untermauern. Das kann und darf aber nicht den Blick darauf verstellen, daß die Wissenschaften per se keine Aussage über die Existenz eines Gottes oder von Göttern machen.
ziele_der_seite.txt · Zuletzt geändert: 2017/12/09 21:27 (Externe Bearbeitung)